Von Quallen und Wellen

Die Ausstellung der Klöppelgruppe im Alten Rathaus wurde viel beachtet.

In Wellen strömten die Besucher während des Höfefestes in den kleinen Raum im Alten Rathaus, um die Ausstellung „Wasserwelten“ des Klöppeltreffs des Kulturkreises Eppstein zu bewundern.

Der kleine Raum war regelmäßig geflutet mit Interessenten, die ihre Sichtweise „Klöppeln bedeutet Omas Spitzendeckchen“ im Anblick der vielseitigen, Werke staunend revidierten. Auch Dank des sehr guten Wetters gab es nur selten „Ebbe“ in der Ausstellung. Deshalb war der Klöppeltreff sehr dankbar für die personelle Unterstützung der Spitzengilde. Weit über 20 einzelne Exponate verblüfften sowohl mit der zugrunde liegenden Handwerkskunst als auch durch die kreative Umsetzung des Themas „Wasserwelten“. Es gab Fantasiegestalten wie die kleine, gestrickte Meerjungfrau, die sich in ihrer Austernschale von einem, aus Glitzergarn geklöppelten, Seepferdchen über das gemalte Aquarell-Meer ziehen ließ oder der ebenfalls im flotten Glitzerstrick gekleidete Neptun, der seinen Arm schützend unter die Rah eines Segelschiffs im Sturm hielt. Das Motiv stammte aus einem 1975 erschienen Programmheftes zur Oper „Der fliegende Holländer“. Diese dreidimensionalen Arbeiten kommunizierten mit dem zweidimensionalen Raum des Hintergrundes. Im „Lebensraum Wasserwelt“ tummelten sich filigrane, geklöppelte Fische im gezeichneten, „Zentangle-Inspirierten“ und bunt colorierten Habitat oder zappelten in sehr realistisch, vermüllter Meeres-Kulisse am Angelhaken. Frei nach dem Werbespruch: „Es kommt darauf an, was man daraus macht“ fügten sich identische Klöppelmotive in sehr unterschiedliche Arbeiten ein. Neonfarbige, geklöppelte Seepferdchen beispielsweise schwebten als Teil eines Mobiles um ein bunt angemaltes, dreidimensionales Papp-Seepferd von „Liebesreh“. Während sie in schlichtem Weiß gearbeitet, zusammen mit Fischen und Pflanzen das Bild auf der Staffelei am Eingang zierten. Ein weiteres, sehr häufig vertretenes Motiv waren kleine, kurze Wellen. Als geklöppeltes Element ergänzten sie den gestickten Surfer, der unter einer riesigen, gemalten Welle dahinglitt. Die Wellen fand man im nächtlichen Meer unter Sternenhimmel sowie beim Sonnenaufgang. Ganz bewusst hatte die Klöppelgruppe viele der ihr bekannten Handarbeitstechniken eingesetzt. Ein gehäkelter Oktopus schwebte mit seinen weißen Stoffaugen freundlich lächeln über den geklöppelten Wasserpflanzen, und schaute auf den geklöppelten Fisch und den gehäkelten Seestern. Echte Muscheln fügten sich in Kollagen mit geklöppelten Muscheln und anderen Motiven ein. Ein Kaleidoskop aus Motiven die im Mix der Techniken erstellt waren. Zum Einsatz kamen Stricken, Häkeln, Sticken, Klöppeln, Acryl- und Aquarell-Malerei, Zeichnen, Papierdesign, Wollfäden-Kollage und Haute-Couture-Stickerei, auch Lunéville oder Tambour-Stickerei genannt. In der letztgenannten Technik waren ein bunter Karpfen und eine weiße, perlenbesetzte Qualle gearbeitet, die beide große Bewunderung hervorriefen. Es war für jeden Geschmack etwas dabei. Die einen waren begeistert über die geklöppelten Rochen, die gerade durch ihre minimalistische Ausführung auf dem blau marmorierten Untergrund besonders gut zur Geltung kamen. Einen kleinen Fanclub gewann der graumelierte Wal, der mit seinen dicken Wollfäden fast wie gewebt aussah, aber einst an Klöppeln hing. Andere Besucher bewunderten die filigranen Muscheln, die mit Garn, so dünn wie Nähseide geklöppelt worden waren. Über ihnen sprang eine muntere Gruppe von Delphinenffg

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