Von den 53 000 Straftaten im gesamten Gebiet wurden 10 712, also ein Fünftel, im Main-Taunus-Kreis begangen, knapp 400 oder 3,8 Prozente mehr als noch vor einem Jahr.
Die Häufigkeitszahl von 4709 im Einzugsbereich Westhessen ist leicht angestiegen, liegt aber immer noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 6046. Um die Kriminalität bundesweit zu vergleichen, werden die Straftaten auf eine fiktive Einwohnerzahl von 100 000 umgerechnet. Diese Häufigkeitszahl ist in Eppstein mit 2558 die niedrigste im Kreisgebiet.
Kriminalität: Eppstein sicherste Stadt im Main-Taunus-Kreis
Im Vergleich der Häufigkeitszahlen für die einzelnen Kreise ist der Rheingau-Taunus-Kreis mit 2855 der sicherste Kreis. Im Main-Taunus-Kreis ist die Häufigkeitszahl leicht auf 4403 gestiegen.
„In Eppstein“, kommt Bürgermeister Alexander Simon zum Schluss, „ist es sicher und nach der Kriminalitätsstatistik der Polizei steht die Burgstadt auf Rang eins im positiven Sinne: Eppstein ist damit die sicherste Stadt im Main-Taunus-Kreis“. 2024 wurden in Eppstein insgesamt 349 Straftaten erfasst, ein Rückgang um 13,2 Prozent im Vergleich zu 2023. Ähnlich sehe es in Kelkheim und Liederbach aus, die dank rückläufiger Straftaten an zweiter und dritter Stelle der sichersten Städte im Kreis stehen. Alle drei Kommunen liegen im Einzugsgebiet der Polizeistation Kelkheim.
In Eppstein wurden 198 Delikte aufgeklärt. Die Aufklärungsquote liegt demnach bei 56,7 Prozent. Auch dieser Wert liegt über dem Kreisdurchschnitt. Im Main-Taunus-Kreis liegt die Aufklärungsquote bei 53,3 Prozent, im Jahr davor lag sie noch bei knapp 60 Prozent. Unter den knapp 22 000 ermittelten Tatverdächtigen waren 4578 Jugendliche, also knapp 21 Prozent, ein ähnliches Niveau wie im Vorjahr.
Für den gesamten Main-Taunus-Kreis ermittelte die Polizei die „Top-10-Delikte“ des vergangenen Jahres. Mit 1186 Fällen lag die Sachbeschädigung mit mehr als elf Prozent an erster Stelle, gefolgt von leichter, vorsätzlicher Körperverletzung mit 853 Fällen und 804 angezeigten Fällen von Ladendiebstahl. Fahrraddiebstahl und Diebstahl an Kraftfahrzeugen. Beleidigung, Bedrohung und Rauschgiftdelikte liegen noch vor Diebstahl in Kraftfahrzeugen und an zehnter Stelle erst der Wohnungseinbruchdiebstahl mit insgesamt 320 erfassten Fällen im gesamten Kreisgebiet. Bei 172 Fällen, also mehr als der Hälfte, scheiterte der Einbruch, aufgeklärt wurden 12 Prozent der Wohnungseinbrüche.
Auch in Eppstein war Sachbeschädigung die am meisten im Jahr 2024 verübte Straftat. Für das vergangene Jahr wurden in Eppstein 44 Fälle erfasst. An Stelle zwei folgt mit 22 Fällen der Diebstahl an Kraftfahrzeugen. Von den 21 verübten Bedrohungen konnten alle Fälle aufgeklärt werden. 19 laut Statistik „vorsätzlich leichte“ Körperverletzungen wurden angezeigt. Fahrräder wurden in Eppstein 17 gestohlen.
Anhand der Häufigkeitszahl für die einzelnen Kommunen und die Gesamtzahl der Delikte lässt sich sagen, dass, wenig überraschend, Sulzbach mit der Häufigkeitszahl 7998 deutlich über dem Kreisdurchschnitt liegt. Grund dafür ist das Main-Taunus-Zentrum, das auch Diebe und Betrüger anzieht. In Eschborn gab es mit einem Plus von 300 Straftaten eine starke Zunahme der Delikte. Mit insgesamt 1920 Delikten wurden die meisten Straftaten im Kreisgebiet in Hofheim registriert. Darüber hinaus gab es im Main-Taunus-Kreis fünf „Straftaten gegen das Leben“, wie es im Polizeibericht heißt. Darunter fallen fahrlässige Tötung, Totschlag und Mord – 40 Fälle im gesamten Gebiet. Straßenkriminalität, also Sexual- und Raubdelikte und vor allem Diebstahl und Sachbeschädigung, haben deutlich zugenommen, allerdings liegt der Schwerpunkt der Fälle in Wiesbaden, Limburg und im Hochtaunus-Kreis.
Zugenommen haben Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Im Main-Taunus-Kreis wurden 280 Fälle angezeigt, darunter auch sexueller Missbrauch von Kindern. Bei diesem Delikt stiegen die Fallzahlen insgesamt um 16 Prozent. Erwerb, Verbreitung, Besitz und Herstellung von Kinderpornografie liegen mit 509 Straftaten auf ähnlich hohem Niveau wie im Vorjahr. Gleichzeitig sank die Aufklärungsquote von fast 100 auf knapp 92 Prozent.
Deutlich abgenommen hat die Zahl der Überfälle und Sprengungen von Geldautomaten. 2024 registrierte die Polizei nur zwei Sprengungen und einen Sprengversuch. Geld erbeuteten die Täter in keinem der Fälle. Im Jahr davor gab es noch sieben erfolgreiche Spreng-Überfälle bei sechs Versuchen. Die Polizei führt diese Entwicklung auch darauf zurück, dass Polizei und Banken effektive Methoden der Prävention entwickelt haben. bpa
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