Bagger und schweres Gerät haben in den vergangenen Wochen den Felsen unterhalb des Bienroths abgetragen und Stahlmatten mit tiefen Bohrungen und Spritzbeton als Untergrund für das neue Haus Nummer 23 befestigt. Aktuell wurden die ersten Betonfundamente gesetzt für ein Zweifamilienhaus mit Carport. Bis Ende der Woche bleibt deshalb der obere Eppenhainer Weg noch gesperrt.
Aus den ursprünglich fünf großzügigen Baufenstern entwickelte ein Investor zehn baureife Grundstücke, die an private Häuslebauer verkauft wurden, die ihren Traum vom eigenen Heim umsetzen wollen. Drei Häuser stehen bereits, das vierte ist gerade in Bau.
In die Kritik geriet der Investor, weil er im Frühjahr 2019 in einer „Nacht- und Nebelaktion“, so die Naturschützer damals, ohne Genehmigung des Kreises oder des Forsts mindestens 50 Bäume fällen ließ. Denn seit der Festlegung des Bebauungsplans Anfang der 1970er Jahre wuchs ein stattliches Wäldchen auf dem steilen Gelände unterhalb des Bienroths heran, ein Refugium für Vögel und andere Tiere.
Die Fällaktion 2019 war der Startschuss für die Entwicklung der Grundstücke. BUND und NABU forderten damals, dass der Investor zumindest ein Artenschutzgutachten vorlegen und auch für einen Ausgleich sorgen müsse, auch wenn das in älteren Bebauungsplänen noch nicht gefordert werde.
Das Gutachten liege dem Kreis vor und auch für den naturschutzrechtlichen Ausgleich habe der Grundstücksentwickler seinerzeit beim Kreis bezahlt, bestätigte Bürgermeister Alexander Simon auf Anfrage.
Die ersten Häuser wurden vor zwei Jahren gebaut. Damals wurde die inoffizielle Zufahrt oberhalb der neuen Häuserzeile zu den Häusern 25 und 27 abgegraben. Haus Nummer 27 ist noch bewohnt, inzwischen aber ohne Zufahrt nur noch über eine lange Treppe vom Eppenhainer Weg aus zu erreichen. bpa
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