Der sympathische Musiker wurde vom Vereinsvorsitzenden Heiner Benz herzlich begrüßt. Für Weisbecker war es schon der vierte Auftritt in Eppstein, allerdings seien die schon ein paar Jahre her, sagte der Frankfurter. Mitgebracht hatte er einige seiner CD’s und Bücher.
Der Künstler bot eineinhalb Stunden Programm mit einer Pause. Schon mit seinem ersten Lied, dem „Äppelwei Blues“, nahm er die knapp 25 Gäste für sich ein. Es wurde laut mitgesungen und geklatscht. Der Abend glich einem Streifzug durch Weisbeckers Leben, denn nicht nur beim Gesang, sondern auch mit zahlreichen Anekdoten aus seinem Leben ließ der Künstler das Publikum teilhaben und stellte Familienmitglieder bis zu seinem Uropa vor.
Weisbecker betonte, dass Mundart für ihn etwas mit den eigenen Wurzeln und der Heimat zu tun habe. Er sei früh geprägt worden, denn als Kind bekam er Gedichte von Friedrich Stoltze vorgelesen. So handelten die meisten seiner Lieder von seiner Liebe zu Frankfurt und den Hessen, einem Menschenschlag, der sich durch sein ganz eigenes Gebabbel auszeichne, wie der Künstler fand.
Aber auch klassische Mann-Frau-Themen stellte er auf seine humorvolle Art dar, etwa mit dem Lied „Mei Frau will mich verlassen“. Im Laufe des Abends spielte der Musiker auf drei Instrumenten: der klassischen Gitarre, der Mundharmonika und der roten Konzertina. Weisbecker, der schon im Alter von 17 Jahren erste Auftritte mit Bluesbands hatte, verriet an diesem Abend, dass seine Liedertexte oft nachts am Küchentisch entstünden, manchmal auch bei einem guten Rotwein. Mit Stolz in der Stimme verwies er auch auf seine zahlreichen Musikvideos im Internet, wo man Lieder, die, wie „Die Moritat vom flotte Kracher“, an diesem Abend gespielt wurden, noch einmal zu Hause anhören könne. Zwischendurch gab Weisbecker zur Auflockerung auch ein paar selbstverfasste, humorvolle Gedichte zum Besten. Darin ging es umso Alltägliches wie Gartenzwerge und Rotkraut und der Künstler erntete viele Lacher und viel Applaus.
Der fröhliche Mundartabend setzte eine Reihe von Veranstaltungen fort, mit denen die Humoristen ihre Mitglieder, aber auch neue Interessenten von der Couch locken wollen. Benz, der mit dem Verein neue Wege gehen will, wies auf zwei Ausflüge in diesem Jahr hin, die mit 25 und 30 Teilnehmern gut besucht waren: „Wir fuhren zur Weinprobe auf ein Hochheimer Weingut und zu einer Altstadtführung nach Idstein“, erzählte er: Solche Halbtagesausflüge in die Region kämen vor allem bei den älteren Mitgliedern gut an. „Aber auch für neue Interessenten bieten sie die Möglichkeit, uns und auch Wissenswertes aus der Region kennenzulernen“, sagte Benz. So kenne zwar jeder die Idsteiner Altstadt, bei der Führung lernten die Besucher aus Vockenhausen auch die Geschichte der alten Häusern kennen.
Der Verein versteht sich auch als Forum für andere Interessengruppen. „So bieten wir beispielsweise neuen Gruppen die Möglichkeit, über die Humoristen den Vereinsraum zu mieten“, Benz denkt dabei an Theatergruppen oder andere Projekte.
Auch bei den Vereinsangeboten will der Vorstand um Heinzer Benz und seinen Vize Heinrich Wohlleber neue Wege gehen und plant für Januar ein Whisky-Tasting. Diese und weitere Ideen werden auch bei der Jahreshauptversammlung des Vereins am Freitag, 8. November diskutiert – siehe Meldung unten. sr
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