Regiomat statt Nahkauf-Box

Dieser Regiomat steht in Heftrich.

Dieser Regiomat steht in Heftrich.

Das Thema Nahkauf-Box oder Teo, das sind Läden in der Größe eines Containers, die etwa 800 Artikel im Sortiment haben und ohne Personal betrieben werden, ist vorerst vom Tisch. Das teilte Bürgermeister Alexander Simon noch vor den Sommerferien mit.

Weder bei Rewe noch beim zweiten Anbieter Tegut konnte die Stadt Interesse wecken. Beide Unternehmen wollen Ergebnisse von anderen Standorten in der Region abwarten, bevor sie über neue Standorte nachdenken. Eine endgültige Entscheidung sei das noch nicht. „Wir wollen im Gespräch bleiben“ kündigte deshalb der Rathausschef an.

Als Alternative bleiben vorerst nur die deutlich kleineren Lebensmittelautomaten, die die Stadt selbst anschaffen muss. Darüber berichtet der Magistrat in der nächsten Woche in den Ortsbeiräten von Niederjosbach am Dienstag und am Mittwoch in Ehlhalten (siehe S. 4). Geld für die beiden Regiomaten nimmt die Stadt aus einer Erbschaft. Für jeweils 29 000 Euro werden zwei größere Geräte in Doppelausführung mit je zwei Kühlfächern angeschafft, vergleichbar mit dem Automaten, der im benachbarten Heftrich steht und mit dem Verkauf von „Taunus Schätzen“ wirbt: Eier, Nudeln, Wurst, aber auch hausgemachte Eintöpfe im Glas und Getränke.

Dank unterschiedlicher Kühlzonen sei es mit diesen Geräten auch möglich, Tiefkühlwaren anzubieten oder ein insgesamt größeres Angebot, berichtete Simon. Was tatsächlich in die Auslage kommt, hänge vom Anbieter ab. Über Größe und Art der Automaten haben sich die beiden Stadträte Harald Eulenberger und Oscar Behrendt kundig gemacht. „Sie haben wertvolle Vorarbeit geleistet“, lobte Simon.

Zusätzlich zu den Anschaffungskosten muss die Stadt Stromanschlüsse, Überdachung und Verschönerungsarbeiten an den jeweiligen Standorten finanzieren. In Ehlhalten soll der Regiomat an der Dattenbachhalle in Höhe der Glas- und Kleidercontainer aufgestellt werden. Diese werden dann etwas versetzt, um Platz zu schaffen. In Niederjosbach wird der Regiomat in einer Nische an der Kreuzung Obergasse/ Eppsteiner Straße aufgestellt. Auch dort muss der Platz noch vorbereitet werden.

Bestückt werden die beiden Automaten von einem externen Anbieter. Die Verhandlungen über den Vertrag seien noch nicht abgeschlossen, sagt Simon und verrät deshalb nur, dass es sich um einen regionalen Anbieter handele, der bereits andere Regiomaten in der Region bestücke. Die beiden Automaten sollen Waren des täglichen Bedarfs anbieten und damit die Versorgungssicherheit in den beiden Ortsteilen verbessern. Weder in Ehlhalten noch in Niederjosbach gibt es einen Lebensmittelladen. Allerdings geht der Bürgermeister davon aus, dass bis zur Inbetriebnahme noch einigen Monate vergehen werden. bpa

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13. September 2024 - 16:22

Bericht „Regiomat statt Nahkauf-Box“

Liebe Redaktion,

ich will mich gerne zum Artikel „Regiomat statt Nahkauf-Box“ in der letzten Ausgabe der Eppsteiner Zeitung vom 29.08.2024 äußern.

Es ist sicher nicht einfach, aber das Ausstellen von Lebensmittelautomaten ist meiner Meinung nach keine dauerhafte Lösung für die wirkliche Versorgung von Bürgern in Ortsteilen Eppsteins, die über keine Einkaufsmöglichkeiten im Ort verfügen. In materieller und funktionaler Hinsicht erfüllt es den Bedarf, der jedoch weit hinter dem zurücksteht, was die Bürger und ihr Ortsteil wirklich brauchen, nämlich die Förderung des gesellschaftlichen Lebens und die Möglichkeit des sozialen Austausches im Dorf. Gerade für diejenigen, die nicht mal eben ins Auto umsteigen können, um in einen anderen Stadteil zu kommen, sondern abhängig davon sind, was ihnen ihr Ort bietet, vereinsamen, wenn sie sich nicht autauschen und die Erfahrung freundlicher und hilfsbereiter Begegnungen im täglichen Einkauf machen können.

Was spricht eigentlich dagegen, statt das Geld in die Anschaffung von Regiomaten mit dem Angebot einer Vielzahl von Lebensmitteln zu stecken, vielmehr in die Öffnung kleiner Läden zu investieren, in dem die Ladenmiete für diese zumindest anfänglich übernommen wird, um Ladenbetreibern den Start zu erleichtern und die Etablierung kleiner sozialer Versorgungseinrichtungen im Ort zu ermöglichen.

Das hätte eine werthaltigere Versorgung der Bürger zur Folge als ein mit üppiger Ausstattung bestückter Regiomat.

Stefanie Schädlich (Tachezy)



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