Nachdem ausreichend Interessenten einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen hatten und einige ehrenamtliche Bürger-Initiativen intensiv für den Glasfaser-Ausbau in ihrem Stadtteil geworben hatten, wurde fast im gesamten Stadtgebiet Glasfaser verlegt.
Die Arbeiten zur Verlegung der Kabelbündel begannen im Jahr 2019, im November ging im Gewerbegebiet West der erste Anschluss ans Netz. Im Januar 2020 öffnete das Baubüro in Ehlhalten, im Februar begann der Ausbau in Bremthal, im Mai wurden die ersten Hausanschlüsse in Niederjosbach aktiviert. Nach dem Ausbau in Ehlhalten, Bremthal und Niederjosbach folgte Vockenhausen. Schließlich wurde auch in Alt-Eppstein ein Glasfasernetz aufgebaut.
„In Eppstein gibt es jetzt fast überall Glasfaser. Das ist ein großer Standortvorteil“, ist Bürgermeister Alexander Simon überzeugt. Die Stadt sei insgesamt zufrieden: Es habe Höhen und auch Tiefen bei der Projektumsetzung gegeben, jedoch sei ein respektables Ergebnis erzielt worden, spielte Simon darauf an, dass mitten während des Ausbaus die Baufirma gewechselt wurde, weil die Arbeiten stockten und nicht so zuverlässig ausgeführt wurden, wie vertraglich vereinbart. „Für die Umsetzung gab es damals auch Kritik“, räumte der Rathauschef ein. Bei etlichen Hausanschlüssen etwa, die sehr oft individuelle Lösungen erforderten, mussten die Kunden lange warten, einige ärgerten sich über die Umsetzung oder über den Service der Deutschen Glasfaser.
In der Nachbetrachtung stuft die Stadt Eppstein die Entscheidung dennoch weiterhin als richtig ein. Nach einer Vorstellung des Unternehmens im Landratsamt hatte sich die Stadt direkt um den Ausbau in der Burgstadt gekümmert. Eppstein war die erste Kommune im Main-Taunus-Kreis, die den Ausbau mit einem privaten Partner flächendeckend umsetzte.
Rund 230 Kilometer Glasfaserkabel wurden in der Stadt verlegt. Ausgenommen wurde lediglich die Waldallee, wo ein leistungsfähiges Koaxialkabel liegt. Im gesamten Stadtgebiet hat die Deutsche Glasfaser nach eigener Auskunft 2147 Anschlüsse aktiviert. Das entspricht nicht ganz dem erhofften Ziel von 40 Prozent aller Hausanschlüsse. In Bremthal hat die Deutsche Glasfaser 617 Verträge für einen Glasfaseranschluss abgeschlossen, in Eppstein 476, in Vockenhausen 454, in Niederjosbach 314 und in Ehlhalten 286. Dank des weit verzweigten Netzes können künftig noch mehr Gebäude angeschlossen werden.
Nun steht der Glasfaserausbau in Eppstein vor dem Abschluss. Sämtliche Tiefbauarbeiten auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen, einschließlich aller Querungen, wurden beendet. Damit sei die infrastrukturelle Basis für eine leistungsstarke und zukunftssichere Glasfaseranbindung geschaffen, sagt Simon. Die Aktivierung der Glasfaseranschlüsse schreitet ebenfalls voran: Aktuell sind knapp 83 Prozent der 476 Anschlüsse im Stadtteil Eppstein mit dem Netz verbunden. In den anderen Stadtteilen gebe es laut Simon allenfalls noch Restarbeiten.
Voraussichtlich bis April werden die noch fehlenden Hausanschlüsse aktiviert. EZ
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