Hauptsächlich fließt dieses Wasser in die Trinkwasserleitungen in Bremthal, etwa ein Viertel der zugekauften Menge wird nach Vockenhausen und nach Eppstein gepumpt. Dazu gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Anträge und Beschlüsse. So forderte die FWG schon vor fünf Jahren, die Stadt solle die Fördermenge aus den eigenen Brunnen erhöhen. Laut Genehmigung des Regierungspräsidiums dürfe sie bis zu 700 000 Kubikmeter Wasser aus den eigenen Brunnen fördern. Die Stadt argumentierte bislang, dass der Bezug von Fremdwasser die Versorgungssicherheit vor allem in trockenen Sommermonaten erhöhe.
In der vorigen Stadtverordnetenversammlung stellte die FWG-Fraktion nun den Antrag, dass der Magistrat aktuelle Trinkwasseranalysedaten in der Eppsteiner Zeitung veröffentlichen solle, insbesondere die Daten zu PFAS, sogenannten per- und plyfluorierten Alkylverbindungen. Darunter sind eine ganze Reihe chemischer Substanzen zusammengefasst, die im Verdacht stehen, giftig und krebserregend zu sein.
Der FWG ist es in diesem Zusammenhang wichtig, Analysedaten aus den städtischen Brunnen und aus dem fremdbezogenen Trinkwasser zu unterscheiden. Insbesondere beim Trinkwasser aus dem hessischen Ried solle sichergestellt werden, dass die Qualität nach den neuesten Standards für den menschlichen Gebrauch geeignet sei.
Falls die Schadstoffbelastung höher ist als zugelassen und der Wasserbeschaffungsverband nichts dagegen unternimmt, soll die Stadt ihre Hochbehälter mit entsprechenden Filtern ausrüsten. Falls auch das eigene Wasser zu hoch belastet wäre, müssten kurz- bis mittelfristig neue Brunnen erschlossen werden, fordert die FWG. Schon vor fünf Jahren sollte die Arbeitsgruppe Tiefbau eine Kosten-Nutzen-Analyse für den Bau eines neuen Tiefbrunnens vorlegen. Voriges Jahr wurde diese Forderung konkreter gefasst und ein alter Brunnen in Bremthal als möglicher Standort genannt.
Laut FWG gebe es Nachweise von PFAS im Grundwasser am häufigsten im Hessischen Ried. Deshalb fordern sie eine eingehende Prüfung und notfalls Schutzmaßnahmen.
Der Antrag zu den PFAS-Werten wurde nicht in der Versammlung diskutiert, sondern in den Ausschuss verwiesen, wo in den vergangenen Jahren ja schon etliche andere Anträge zu Brunnenbau, Härtegraden und Trinkwasserschutz an Magistrat und Arbeitsgruppe Tiefbau weitergereicht wurden.
Denn im vergangenen Jahr forderte die FWG den Einbau einer zentralen Enthärtungsanlage, da das aufbereitete Rheinwasser aus dem Ried deutlich härter ist als das eigene Taunuswasser. Zum Vergleich: In der Tiefzone Eppstein hat das Wasser 7,4 Grad dH, das Wasser aus dem Hessischen Ried bis zu 19,3 Grad dH. Da das keine Auswirkung auf die Trinkwasserqualität habe, so die Stadt, wurde der Antrag zurückgestellt. Er soll im Zusammenhang mit der ebenfalls beantragten Prüfung für den Bau eines neuen Tiefbrunnens in Bremthal erneut diskutiert werden.bpa
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