… Mit mäßigem Erfolg: In Ehlhalten wurden in den vergangenen Jahren sämtliche Vorschläge für die Ortsausfahrt Schloßborner Straße abgelehnt: Weder eine Mittelinsel vor der Ortseinfahrt, noch das Versetzen des Ortsschildes wurden genehmigt und zuletzt ein zweiter Blitzer für Ehlhalten in Höhe des Zebrastreifens abgelehnt – weil er mit einem Abstand von 85 Metern zu nah am Ortsschild stehe, das ja wie gesagt, nicht versetzt werden darf. Mindestens 100 Meter müssen den Autofahrern laut Gesetz zum Abbremsen bleiben.
Dass der Zebrastreifen an dieser Stelle, übrigens ein Teil des Schulwegplanes, ebenfalls innerhalb dieses Bremsweges steht, spiele bei der Abwägung der unterschiedlichen Aspekte keine Rolle, moniert Ortsvorsteherin Martina Smolorz. Begründet werden die abschlägigen Entscheidungen von Hessenmobil mit dem zu geringen Fahrzeugaufkommen und Vorschriften für den Standort eines Ortsschildes, und bei der Verkehrspolizei heißt es, dass bisher noch nichts passiert sei, die Straße also nicht gefährlich genug ist.
In der Lorsbacher Straße wurde 2021 eine Fußgängerin beim Überqueren der Straße von einem Fahrzeug tödlich verletzt. Trotz mehrerer Gespräche mit den Verkehrsbehörden vor Ort und einer Resolution in der Stadtverordnetenversammlung gibt es bis heute in Höhe der Langenhainer Straße weit und breit keinen Zebrastreifen, aber auch keinen Bürgersteig, der einen sicheren Weg zum Zebrastreifen oder zur Ampel böte.
Da auch in diesem Fall nicht damit zu rechnen ist, dass Hessenmobil von Vorschriften abrückt, die vor allem die zügige und ungehinderte Fahrt von Autos im Blick haben, hat die Stadt die einzige Möglichkeit ergriffen, die ihr zur Verkehrslenkung bleibt und hat einen weiteren Blitzer bestellt, der im Laufe der nächsten Monate aufgestellt wird.
Blitzer und Querungshilfe für Radfahrer
Zur Begründung verweist die Stadt auf ihre regelmäßigen Geschwindigkeitsmessungen, bei denen die Lorsbacher Straße wegen der zahlreichen Raser auffällt.
Ein einziger Vorschlag zugunsten anderer als den motorisierten Verkehrsteilnehmern fand bisher Gehör bei der übergeordneten Straßenverkehrsbehörde: Wie berichtet hat die Stadt einen Vorschlag des ADFC für eine Querungshilfe für Radfahrer auf der B455 aufgegriffen.
Hessenmobil und auch die Naturschutzbehörde haben inzwischen zugestimmt, dass im Zuge der Sanierung der B455 Ortsumgehung Eppstein eine Querungshilfe für Radfahrer etwa in Höhe der Rettungswache Richtung Fischbach errichtet wird. Die Fahrbahn soll auf den Grünstreifen ausgeweitet werden, um Platz für die neue Markierung zu schaffen. Mit der Querungshilfe sollen Radfahrer künftig frühzeitig vom Radweg auf die andere Fahrbahnseite wechseln können, ohne an der Ampel oder auf dem kombinierten Rad- und Fußweg mit Fußgängern in Konflikt zu geraten. Der Bürgermeister erhofft sich als weiteren Aspekt, dass die Fahrzeuge aus Richtung Fischbach nun früher abbremsen und die anderen Richtung Ortsausfahrt erst später aufs Gas treten.
Nun schreibt allerdings der ADFC in seinem jüngsten Magazin „Frankfurt aktuell“ vom Januar, dass Hessenmobil nach der Sanierung den Schutzstreifen für Fahrradfahrer entlang der B455 nicht erneuern, sondern wieder die frühere Mittellinie einzeichnen will. Davon wisse er nichts, sagte Simon auf Anfrage.
Allerdings sei der Vorschlag der Stadt, die statt des Schutzstreifens zwischen Ampelanlage und Burgstraße auf der zur Altstadt hin gewandten Straßenseite einen kombinierten Rad- und Fußweg möchte, mit der Begründung abgelehnt worden, der Weg erfülle nicht die Mindestbreite und sei deshalb nicht sicher genug. Gar keine Spur für Radfahrer sei aber auch keine Lösung, findet der Rathauschef. Die Stadt sei ohnehin gespannt auf die Ausbaupläne. Bisher habe Hessenmobil noch nichts vorgelegt, weder einen Zeitplan noch eine Umleitungsplanung, geschweige denn die Sanierungspläne. Auf eine lange Vollsperrung will sich die Stadt keinesfalls einlassen und fordert, dass Hessenmobil dies berücksichtigt. bpa
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