Ursprünglich eingeführt wurde er als Gedenktag für die Kriegstoten des Ersten Weltkriegs, heute steht er für das Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt in der ganzen Welt und für die Forderung nach Frieden.
Auch in Eppstein legten am Sonntag die Ortsvorsteher Blumen vor den Mahnmälern für die Gefallenen beider Kriege ab oder entzündeten Kerzen. In Bremthal stellte Ortsvorsteher Guido Ernst vor einer handvoll Besuchern eine Blumenschale auf und unterstrich die Forderung nach Frieden und Fortbestehen der Demokratie.
In Ehlhalten kamen die Feuerwehr und einige Ehlhaltener Bürgerinnen und Bürger zur Mahnwache. Ortsvorsteherin Martina Smolorz und ihr Stellvertreter Tobias Mager zündeten Kerzen an. Smolorz erinnerte an die 15 Millionen Toten des Ersten Weltkriegs und mehr als 60 Millionen, die im Zweiten Weltkrieg starben. Sie erinnerte daran, dass auch die meisten Zivilisten der vergangenen Zeiten die elenden Kriegsjahre nicht gewollt haben.
Längst herrsche wieder Krieg in Europa: Der Angriffskrieg auf die Ukraine wüte seit fast drei Jahren. Im Nahen Osten finden seit einem Jahr erbitterte Kämpfe statt. Und viele Menschen fragen sich, was wohl die nächsten Jahre bringen. Sie sprach von der Demokratie, die die Menschen schützend umgab, erinnerte an die Feier zu 75 Jahren Grundgesetz im Mai dieses Jahres und nannte es ein Monument der Sicherheit und Ordnung für das Land.
Und trotzdem sei die Demokratie in Gefahr, weil Politikverdrossenheit, Unzufriedenheit und Hetze die Menschen nach rechts oder links außen treiben, wo Demokratie verleugnet oder sogar verachtet werde.
Deshalb müsse jeder sich selbst hinterfragen und seine Gesinnung, seine Äußerungen und das eigene Meinungsbild überprüfen. „Tragen wir dazu bei, dass Frieden weitergegeben wird und bleibt. Deutschland ist dies vor 35 Jahren in der friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung bestens gelungen. Schweigen wir nicht, wenn Demokratie in Gefahr ist“, mahnte sie.
Tobias Mager zitierte Beispiele aus beiden Weltkriegen: Der erschütternde Bericht eines Soldaten von der französischen Frontlinie im Ersten Weltkrieg und einen Eintrag aus der Ehlhaltener Schulchronik über die britischen Flugzeuge, die so der Originaltext, „auch unsere Gegend in Angst und Schrecken versetzt haben“.
Martina Smolorz endete mit der Feststellung: „Immer noch, wie seit jeher, regiert die Machtbesessenheit die Welt. Wir gedenken aller, die sich einsetzen für den Frieden und derer, die dabei Leid erfahren.“bpa
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