Überall tönt es durch die Lüfte – Advent bei der Taunusliebe

Geehrt vom Verein (v.l.): Susanne Schüttler, Kornelia Ernst, Manfred Ziß und Heinz Brückner.Foto: Kindermann

Geehrt vom Verein (v.l.): Susanne Schüttler, Kornelia Ernst, Manfred Ziß und Heinz Brückner.Foto: Kindermann

Am ersten Advent hatten es die Lichterketten in den Vorgärten schwer. Nur diffus schimmerten und blinkten sie durch den Dezembernebel. Dennoch strömten viele Gäste in den Vereinssaal Niederjosbach, um teilzuhaben am geselligen Nachmittag des Gesangsvereins Taunusliebe.

Auf dem Programm standen stimmungsvolle Lieder, lustige Sketche und unterhaltsame Gedichte. Angeboten wurden auch liebevoll gebackene Kuchen. Plaudernd platzierten sich die Besucherinnen und Besucher an den kreativ geschmückten Tischen. Sie bestaunten die Dekoration aus Teelicht, Tannengrün und Strohstern. Ein fröhlicher Nikolaus mit Wollmütze schien das rege Treiben zu beobachten.

Am Tresen fand eine beachtliche Parade von Backkunstwerken statt. Die Chorsängerinnen boten lächelnd Haselnuss-Buttermilch-Kirsch-Köstlichkeiten, mit Mandeln verzierte Torte oder Kuchensorten der Kategorie Möhre, Apfel, Pflaume oder Käse an. Der nüchterne Vereinssaal verwandelte sich augenblicklich in das größte Kaffeehaus der Region. Geschirr klirrte, Teelöffel klapperten, so mancher balancierte sein Stück Kuchen elegant zwischen den Stuhlreihen hindurch. Gepflegte Konversation und angeregtes Geplauder verebbten, als Beate Mühl, die Vereinsvorsitzende des GV Taunusliebe 1921, ans Mikrofon trat und allen Anwesenden schöne Stunden voller Musik und Geselligkeit wünschte.

Die Damen und Herren des Gesangsvereins Taunusliebe unter der Leitung von Solveig Wagner eröffneten mit der „Ode an die Freude“. Friedrich Schillers Gedicht wurde vor hundert Jahren vom Komponisten Ludwig van Beethoven für dessen 9. Sinfonie vertont. Nach einem herzlichen Applaus folgte das Weihnachtslied „Macht hoch die Tür“, welches im 17. Jahrhundert in Ostpreußen entstanden ist. Der Text stammt vom Königsberger Pfarrer Georg Weissel. In der Chorliteratur durchgesetzt, hat sich der Melodiesatz von Friedrich Silcher. „Hosianna“ und „Gloria In Excelsis Deo“ veredelten die vorweihnachtliche Atmosphäre im Saal.

Nach den Gesangsdarbietungen war es Zeit für Ehrungen und Würdigungen. Vier Urkunden in den Händen von Beate Mühl warteten auf neue Besitzer. Roland Häuber vom Sängerkreis Main-Taunus hielt eine wertschätzende Laudatio. Für 60 Jahre Chormitgliedschaft wurde Manfred Ziß geehrt. Susanne Schüttler fand viel Anerkennung für 40 Jahre „Taunusliebe“, während Heinz Brückner sein 25-jähriges Gesangsjubiläum feiern kann. Zum Ehrenmitglied ernannte der Verein Kornelia Ernst.

Während so mancher im Publikum einen zweiten Gang zum Kuchenbuffet wagte, öffnete sich der Vorhang für die wohl bekannteste Szene in einer Ehe. Im Sketch „Das Frühstücksei“ geht es um die suboptimale Kommunikation eines Paares, das sich über den Weichheitsgrad eines Frühstückeis streitet. Beate Mühl als genervte Ehefrau und Gerhard Naschold als larmoyanter Ehemann ernteten viel Schmunzeln und Gelächter für ihre humorige Darstellung. Auch Hermann Ernst, der sonst im Bass singt, überzeugte mit seiner Rezitation des Gedichts „Das Honigkuchenherz“, dessen Verfasser unbekannt ist.

Gerhard Naschold vollzog den „Handstand auf der Loreley“. Allerdings in Form eines Gedichts von Erich Kästner, der einen Turner nach seiner akrobatischen Einlage auf der berühmten Loreley in den Tod stürzen lässt. Entstanden im Stile der Neuen Sachlichkeit, betrachtet Kästner das Wesen der Romantik mit Augenzwinkern und nimmt das überzogene Gebaren der sich immer mehr radikalisierenden Bewegung von Turnvater Jahn auf die Schippe. Als charmanter Conférencier erwies sich Naschold auch bei seinen „Fragen an die Anwesenden“. Ob man im Schaltjahr einen Pkw mit Automatik fahren könne, honorierte das amüsierte Publikum mit viel Applaus.uki

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