Mit besonderer Bläsermusik ins neue Jahr

Festliches Neujahrskonzert mit dem Leipziger Bläser-Quintett emBrassment.Foto: H. Mischker

Festliches Neujahrskonzert mit dem Leipziger Bläser-Quintett emBrassment.Foto: H. Mischker

Das vom Förderverein St. Michael organisierte Neujahrskonzert am ersten Samstag des Jahres ist inzwischen für viele liebgewordene Tradition.

Diesmal stimmte nicht das Gesangsquartett Colcanto vor dem festlich geschmückten Weihnachtsbaum im Altarraum der Kirche auf das neue Jahr ein, sondern das Blechbläserquintett emBRASSment. Die Eppsteiner ließen sich von den fünf professionellen Blechbläsern aus Leipzig musikalisch „umarmen“, um anschließend in der Scheune des Kastanienhofes in harmonischer und zuversichtlicher Stimmung auf das neue Jahr anzustoßen.

Das Blechbläserquintett spielte zum großen Teil geistliche Musik und als Zugabe ein wenig Pop mit Songs von Abba. Auf humorvolle Weise von Tuba-Spieler Nikolai Kähler moderiert, bildete der Einzug der Königin von Saba aus Georg Friedrich Händels Oratorium Solomon den Auftakt zum festlichen Konzert. Mit „Also hat Gott die Welt geliebt“ von Heinrich Schütz ging es weiter. „Die Weltgeschichte zu Schütz Zeiten war sehr bewegt“, erläuterte Kähler tief beeindruckt, die Forschungen in Astronomie und Physik waren bahnbrechend, sei es das Pendelgesetz von Galileo Galilei oder die Entdeckung der Lichtspektralfarben von Isaac Newton.

Die Blechbläser nahmen sich auch ein Stück aus dem Bachschen Weihnachtsoratorium vor und ließen mit den erhebenden Klängen die Seelen der Zuhörer vibrieren.

Ein weiterer Höhepunkt war das Stück „Scheherazade“ von Nikolai Rimski-Korsakow. Kähler erinnerte an die Geschichte der Protagonistin im Rahmen der persischen Märchensammlung „1001 Nacht“. Über diesen Zeitraum erzählte Scheherazade dem persischen König Nacht für Nacht eine Geschichte, ohne dass dieser davon satt werden konnte. „Ein Netflix-Effekt“, schmunzelte Kähler. Sie verhinderte dadurch ihre Hinrichtung, denn der in seiner Ehre gekränkte König hatte sich zuvor Nacht für Nacht eine andere Frau genommen und sie anschließend getötet.

Ausschnitte aus der Nussknacker-Suite, dem Märchenballett von Tschaikowsky, folgten. Beim arabischen Tanz staunte das Publikum über Kähler, der – die Melodie veranschaulichend – beim Blasen seiner Tuba auch noch an einer Kaffeemühle drehte und über den sich drehenden Lars Proxa an seiner Posaune. Der Choral Samba von Bach rundete das gelungene Konzert der fünf Solisten ab. Der Vorsitzende des Fördervereins St. Michael Bernhard Heinz dankte den hochkarätigen Musikern, die allesamt Lehraufträge ausfüllen und teilweise auf internationalem Terrain unterwegs sind, zum Schluss mit einer „edlen Rose für edle Musik“.

Als sich vor 25 Jahren noch zu Studienzeiten fünf ambitionierte Blechbläser zu einem damals noch namenlosen Quintett zusammenschlossen, ahnte wohl niemand, dass es mit rund 50 Konzerten im Jahr für alle einmal einen hohen Anteil am Berufs- und Privatleben beanspruchen würde. So hatte Kähler die Organisation einer Silvesterparty vor Augen als er die Kollegen vorstellte: Typisch für den in Bautzen geborenen Christian Scholz an der Trompete seien seine exzellenten Kochkünste, mit denen er ein schmackhaftes Silvester-Buffet zaubern könne. Der Trompeter Nick Pscheidt wiederum, mit Mitte 20 der jüngste im Bunde, sei technisch sehr bewandert und kümmere sich ums Tischfeuerwerk. Der Posaunenspieler Lars Proxa, Gründer der Gruppe, betätige sich als Manager und sei ein Meister der Brettspiele. Dem Hornist Jakob Knauer, seit 2019 festes Mitglied bei emBRASSment, könne man getrost die Heimfahrt überlassen, denn er bleibe nüchtern. mi

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