Darin schlägt der Magistrat Lösungen für die Parkplatzsuche und den Kraftfahrzeugverkehr in der Altstadt vor. Noch in diesem Jahr sollen der Ortsbeirat, Sitzung am 2. Dezember, und die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 19. Dezember die Bürgerbeteiligung beschließen und das Okay für eine Testphase im nächsten Jahr geben. Eine der Kernaussagen, die die Planer bereits im Sommer getroffen haben laute, so Bürgermeister Alexander Simon: „Es gibt genügend Parkplätze für Altstadtbewohner und Besucher.“
Mehr freie Parkplätze und Tempo runter in der Altstadt
Allerdings stellen viele Anwohner ihre Fahrzeuge dauerhaft auf Kurzzeitparkplätzen ab, weil es in der Stadt nicht genügend freie Parkplätze ohne zeitliche Beschränkung gibt. Nun will die Stadt der Empfehlung der Gutachter folgen und im Zentrum rund um Wernerplatz und Gottfriedplatz zehn Kurzzeitparkplätze für 30 Minuten ausweisen, in einem weiteren Radius bis zum alten Friedhof und neben der Talkirche insgesamt acht Zwei-Stunden-Parkplätze und die anderen 149 Parkplätze in der restlichen Altstadt zwischen Poststraße, entlang der Rossertstraße und vor dem Rathaus, in der Hintergasse und hinter der Talkirche ohne zeitliche Beschränkung.
Damit solle jeder Altstadtbewohner, der keinen eigenen Stellplatz besitze, einen freien Parkplatz in zumutbarer Entfernung zu seiner Wohnung finden und die eigentlich für Besucher gedachten Parkplätze im Zentrum für Besucher frei bleiben. Nach 18 Uhr dürfe dort bis zu vier Stunden geparkt werden, damit genug Zeit für Essengehen oder einen Veranstaltungsbesuch bleibe. Die Stadt teilt die 167 öffentlichen Parkplätze in der Altstadt in drei Zonen ein. Mit dieser Neuordnung schafft die Stadt ihr bisher recht kompliziertes Parksystem mit fünf unterschiedlichen Zeitzonen ab.
Die Zahl der Fahrzeuge, die in der Altstadt gemeldet seien, setzt die Stadt mit 216 recht niedrig an. Das sind die Autos, die mit einem MTK-Kennzeichen im Main-Taunus-Kreis angemeldet sind. Hinzu kommen laut Simon noch einige Fahrzeuge mit fremden Kennzeichen, die allerdings nicht in der Statistik erfasst werden. Auf privaten Grundstücken gebe 133 Garagen oder Stellplätze. Demnach, so Simon, werde noch für etwa 83 Fahrzeuge ein freier Stellplatz gesucht. Bisher gab es nur gut 40 freie Stellplätze in der Altstadt, künftig stehen 149 zeitlich unbeschränkte Plätze zur Verfügung.
Das neue System funktioniert allerdings nur dann, wenn möglichst alle mit eigenen Stellplätze diese auch nutzen.
Mit der neuen Parkplatzordnung versucht die Stadt das Zentrum für Besucher freizuhalten. Simon kündigte an, dass das zumindest in den Anfangsmonaten streng kontrolliert werde und wies darauf hin, seit kurzem gebe es einen weiteren Kollegen bei der Ordnungspolizei der Stadt. Er gehe aber davon aus, so Simon, „dass das neue System spätestens nach einem halben Jahr funktioniert“.
Das zweite Thema im Verkehrsgutachten waren Durchfahrtsverkehr und Geschwindigkeit in der Altstadt. Auch dazu hatten die Gutachter eine klare Erkenntnis: Der Verkehr mit rund 2600 Fahrten pro Tag ist zum größten Teil hausgemacht. Nur wenige wollen durch die Stadt, die meisten fahren in die Burgstraße, weil sie entweder in der Altstadt oder angrenzenden Gebieten wohnen oder dort etwas erledigen wollen.
Die von den Verkehrsplanern zur eingehenden Prüfung vorgeschlagene Einbahnregelung von West nach Ost, zumindest in zwei kurzen Abschnitten der Burgstraße, in den Engstellen zwischen Pfarrhaus und der Kreuzung Rossertstraße und zwischen der Hintergasse und dem östlichen Burgaufgang, wird vom Magistrat nicht weiter verfolgt, obwohl damit die Durchfahrt verhindert würde, und der Gegenverkehr innerhalb der Altstadt weiterhin möglich bliebe. Laut Gutachten würde das die Altstadt insgesamt entlasten.
Statt dessen griff die Stadt den Vorschlag der Gutachter auf, die verkehrsberuhigte Zone in der Hintergasse auf die gesamte Altstadt auszuweiten. Dort müssen sämtliche Fahrzeuge Schrittgeschwindigkeit fahren. Alle Verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt. Allerdings geht die Stadt noch über den Vorschlag der Gutachter hinaus und nimmt nicht nur die Kernstadt unterhalb der Burg in die Zone auf, sondern einen großen Teil der Burgstraße von der Poststraße bis zum Ende der Hintergasse, die Hintergasse, die ohnehin schon verkehrsberuhigt ist, die Untergasse und die Rossertstraße bis zur Sparkasse. Blumenkästen am Wernerplatz sollen versetzt aufgestellt werden, Rettungsfahrzeuge, so Simon, dürften nicht behindert werden. Aber für den Durchgangsverkehr soll die Altstadt unattraktiv werden.
Diese Vorschläge will die Stadt probeweise für mindestens ein Jahr einführen. Der Umbau zu höhengleichen Bürgersteigen sei nicht vorgesehen. Bei der Bürgerversammlung am Montag, 20. Januar, seien weitere Vorschläge möglich.
Sowohl der Verkehrsentwicklungsplan den das Planungsbüros imb-Plan Hanau im Juli vorstellte, als auch das Konzept „Altstadt Eppstein 2025“ können auf der Internetseite der Stadt www.eppstein.de als PDF herungergeladen und nachgelesen werden. bpa
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