13 tauschte die Syna im ersten Abschnitt am vergangenen Freitag aus. „Pünktlich vor Weihnachten“, Bürgermeister Alexander Simon freute sich sichtlich, die neue LED-Beleuchtung sorge für Sicherheit auf den Straßen und eine angenehme Atmosphäre in der Altstadt, so Simon.
Erkennbar sind die neuen LED-Leuchten, darunter auch einige rund um Gottfried- und Wernerplatz, an ihrem warmweißen Licht, das heller strahlt als die herkömmlichen, orange leuchtenden Glühbirnen der Altstadtleuchten. Dabei geht die Stadt einen Kompromiss ein, denn je wärmer das LED-Licht erstrahlt, desto höher ist der Stromverbrauch. Da kaltes weißes Licht aber von den meisten Menschen als unangenehm empfunden wird, installiert die Syna auf Wunsch der Stadt Leuchten mit einer warmen Lichtfarbe von 3000 Kelvin, ähnlich der in Hofheim, die die Mandatsträger vor ihrer Entscheidung besichtigt haben. Dennoch spare die Stadt mit der neuen LED-Beleuchtung rund zwei Drittel der Energiekosten für die Straßenbeleuchtung ein, schätzte Bienias. Bei gleicher Helligkeit und Leistung sinke die Wattzahl der Leuchten von 77 auf 28.
Die ganze Aktion habe länger gedauert als geplant, räumte Syna Kommunalmanager Florian Bienias ein, aber es habe sich gelohnt: „Wir haben den Charme der Altstadt und seine markanten Leuchten erhalten und gleichzeitig auf moderne und nachhaltige LED-Technik gesetzt“, sagte Bienias, als er am Freitag das Ergebnis der Sanierung und Modernisierung besichtigte.
Die historisierenden Laternen aus Gusseisen ließ die Stadt im Rahmen der Altstadtsanierung in den 1980er Jahren aufstellen. Nach rund 40 Jahren haben auch die hochwertigen Dahlhaus-Leuchten aus Guss die ein oder andere rostige oder undichte Stelle. Damit sie weitere 25 Jahre halten – so lange ist laut Bienias die Lebensdauer der neuen LED-Leuchten – entschieden Stadt und Syna, dass jede Lampe restauriert und neu aufgebaut werden solle.
Wie bei Restaurierungsarbeiten üblich stellten auch diese sich komplizierter dar als geplant. „Auf den ersten Blick sind alle Lampen gleich“, sagte Bienias. Deshalb haben die von der Syna beauftragten Unternehmen eine Lampe als Prototyp fertiggestellt, um einen Überblick für den Aufwand zu erhalten, um später festzustellen, dass kaum eine Lampe der anderen akkurat gleicht.
So mussten einzelne Komponenten individuell angepasst werden. Jede Lampe wurde auseinandergenommen, Kabel und Lampenfassung entfernt, die Teile aus Eisen sandgestrahlt und neu lackiert, rostige Scharniere durch neue ersetzt, die Scheiben ausgetauscht. Pro Lampe zahlt die Stadt etwa 1500 Euro. Das sei aber immer noch günstiger als eine gleichwertige neue Straßenlaterne, sagt Simon. Rund drei Monate habe man für die Restaurierung und den Einbau der neuen Elektrotechnik benötigt. Im Frühjahr will die Syna den Austausch fortsetzen und die nächste Charge der restlichen 53 Lampen demontieren.
Bienias geht davon aus, dass alle 66 Altstadtlaternen frühestens Mitte 2026 ausgetauscht sind. „Wir können nicht alle auf einmal austauschen, damit die Altstadt nicht im Dunkeln liegt und machen deshalb auch im Winter eine Pause“, erläuterte die bei der Stadt zuständige Ingenieurin Iris Schelk, warum die Umrüstung so lange dauert. bpa
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