Coach Crasnaru konnte fast aus dem Vollen schöpfen, nur Johannes Gintner musste sich das Spektakel entgehen lassen. So heizte der Coach sein Team in gewohnter Manier und ähnlich schnörkellos wie dieser Satz ein: Matchplan klar – die Stimmung sollte stimmen! Gute Aktionen feiern, selbst Tore werfen wollen, Mitspieler aufbauen und Tempo – und so ging es dann auch los!
Von Anfang an bebte die Bank der EppLarer bei jeder guten Aktion und von der mangelnden Chancenauswertung der vorigen Spiele war nichts mehr zu sehen. Ob Louis Lang mit drei Toren in den ersten zehn Minuten, Lennart Großkopf fehlerlos vom Punkt oder treffsicher aus dem Spiel oder Lukas „Timon“ Erdmann von Rechtsaußen – die Wurfquoten saßen und so stand nach 15 Minuten eine 8:12-Führung auf der Anzeigetafel.
Auch die Abwehr bekam sukzessive besseren Zugriff und behinderte vor allem die Rückraumwürfe der „Breckos” immer häufiger und wandelte Ballgewinne in schnelle Tore um. Zur Halbzeitpause stand es so verdient 20:15 für die EppLa.
Auch die zweite Halbzeit blieb torreich. Jonah Löffler ließ es sich nicht nehmen, gegen seinen Bruder drei Tore in 50 Sekunden zu machen. Daniel Fiedler machte dort weiter, wo Louis Lang am Kreis aufgehört hatte, und der Rückraum verteilte Bälle an die guten Verwerter auf den Außenpositionen und am Kreis (23 Tore auf zwei Außen und zwei Kreisläufer aufgeteilt). Mit dem 44:30-Auswärtssieg befreiten sich die EppLarer Jungs nach zwei schlechten Spielen mit einer überragenden Leistung aus ihrem Formtief.
Am kommenden Wochenende ist das Team spielfrei. Das nächste Spiel folgt am 1. Dezember um 16 Uhr zu Hause in der Sporthalle am Bienroth gegen die junge Reserve der HSG Dotzheim/Schierstein. „Wir freuen uns auf eure Unterstützung!“ heißt es an die Fans gewandt.
Es spielten: Schreyer, Skurnia; Großkopf (8/4), Lang, Löffler, Erdmann (je 6), Fiedler, Müller (je 5), Bocklet (3/1), Jensen, Schier (je 2), Steinmeier (1), Pursche, Groß.
Seit Wochen betont das Trainerteam Garcia/Kästner, dass bei der Kaderentscheidung ausschließlich Entscheidungen für und nicht gegen Spieler getroffen werden. Dies bestätigte sich am vergangenen Samstag beim Heimspiel gegen die HSG Goldstein/Schwanheim II. Am Spieltag mussten krankheitsbedingt mehrere kleinere Umplanungen vorgenommen werden und alle der nachgerückten Spieler machten ihren Job ordentlich bis gut. Daher ist der Grund für die Niederlage auch nicht in der neuerlichen Erkältungswelle zu suchen. Viel mehr nutzten die mit viel (teils höherklassiger) Erfahrung ausgestatteten Gäste drei fünfminütige geistige Auszeiten der durchschnittlich deutlich jüngeren EppLarer Gastgeber konsequent aus.
Nach einem guten Start ins Spiel setzten sich die Gäste aus den Frankfurter Vororten ab der 11. Minute erstmals etwas ab. Die Taunushandballer kämpften sich aber zurück und glichen in der 23. Minute zum 13:13 aus, mussten bis zur Halbzeitpause aber nochmal Federn lassen (13:17).
Historisch gesehen ist es nichts Neues, dass Eppsteiner und Langenhainer Handballmannschaften nach dem Gang in die Kabine schlecht ins Spiel zurückkommen. Seit langem sahen sich die EppLa-Trainer aber bereits in der 34. Spielminute gezwungen, mit einem Timeout den Reset-Knopf zu drücken. Dies gelang teilweise, wobei erst die offensivere Abwehr wenige Minuten später wirklich zündete und die EppLarer Jungs durch einige Ballgewinne wieder ins Spiel brachte. Beim Stand von 25:28 ließen sie jedoch zwei hundertprozentige Torchancen liegen, was die HSG Goldstein/Schwanheim II konsequent bestrafte und sich entscheidend absetzte.
Nach der 27:32-Niederlage muss die Reserve der HSG EppLa aber keineswegs den Kopf in den Sand stecken. Trotz insgesamt 15 absolut gebrauchten Minuten konnte man mit einer erfahrenen Spitzenmannschaft sehr gut mitspielen und kann im Rückspiel mit klarerem Kopf durchaus um die beiden Punkte kämpfen.
Nun steht eine Woche Regeneration an, bevor am 1. Dezember mit der HSG Dotzheim/Schierstein III erneut ein Team aus dem oberen Drittel in der Bienroth-Halle empfangen wird.
Es spielten: Langlotz, T. Ladwig; Kupec (5), Rosenberger (4), Roth (4/2), Schulz (4/4), L. Bauer (3), D. Bauer, Grötzschel, Mertl (je 2), L. Schier (1), De Tina, Skrobisch, Ernst.
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