Ofen im Backhaus nach Sanierung erstmals wieder angeheizt

Nach dem Regen füllten sich die Tische und Bänke in der Bornstraße schnell. Foto: Jonas Schönian

Nach dem Regen füllten sich die Tische und Bänke in der Bornstraße schnell. Foto: Jonas Schönian

Das Backhaus in Bremthal öffnete zum Tag des offenen Denkmals seine Pforten und der alte Backofen, der seit Jahren stillgelegt war, wurde anlässlich des „Tags des Denkmals“ am vergangenen Sonntag gegen 13 Uhr wieder angefeuert.

Bis etwa 1955 wurde der Ofen regelmäßig angeheizt.
Die Bremthaler Frauen buken dort Brot und Blechkuchen. Anschließend stand er viele Jahrzehnte still. Nun wurde er repariert und vom Schornsteinfeger offiziell abgenommen, wobei der Zustand tatsächlich deutlich besser war, als befürchtet. Andreas Friedrich vom Heimat- und Geschichtsverein Bremthal scherzte, dass der Ofen zunächst in „internen Übungsrunden“ getestet werde, bevor man wieder öffentlich backt – vor allem müssen Rezepte und Backzeiten getestet werden, da sich diese vom Backen im heimischen Elektro-Ofen unterscheiden dürften. Die Freude über die Wiederinbetriebnahme war spürbar: „Trotz der langen Standzeit hat es beim ersten Einheizen nahezu nicht gequalmt“, sagte Friedrich sichtlich erleichtert.

Die Flammen knisterten gemütlich im Ofen, während Besucher immer wieder Fragen zur Geschichte des denkmalgeschützten Backhauses und des steinernen Ofens stellten. Früher wurde der Ofen mit Buchenreisern befeuert, um genügend Hitze zu erzeugen. Die Glut wurde anschließend ausgefegt, und in der Resthitze des Backsteins das Brot gebacken – also direkt in der Feuerkammer. Die Technik von damals wird nun wiederbelebt, und der Verein überlegt, den Ofen bald wieder regelmäßig zu nutzen.

Das Backhaus in der Bornstraße 14 ist rund 125 Jahre alt und wurde nach der Sanierung 1983 regelmäßig für das „Backesfest“ genutzt. Dieses Fest ist mittlerweile auch schon Geschichte. Zuletzt heizten Bremthaler Vereine den Ofen 2008 an, um 100 Brote und 50 Blechkuchen zu backen. Der Heimat- und Geschichtsverein lässt Hoffnung auf ein Revival aufkeimen. Im nächsten Jahr feiert der Verein sein 25-jähriges Bestehen, und es sind bereits einige Events in Planung. Ob eines davon ein neues Backhausfest sein wird, bleibt abzuwarten. Zumindest soll es ein Backesbrot zum Jubiläum geben. Andreas Friedrich, Helmut Kleindienst und Bernd Pastovski deuteten das bereits an. Was natürlich ebenfalls nicht fehlen durfte: Der „Brem-Thaler“, ein keksartiges Gebäck, das der Verein zum Stadtjubiläum 2018 kreiert hatte, wurde erneut für den guten Zweck verkauft. Die Einnahmen in Höhe von 117,50 Euro, gespendet von rund 60 Besuchern, fließen an das Kinderkrebshilfswerk Frankfurt.

Wegen des schlechten Wetters, das die Veranstaltung anfangs beeinträchtigte, kamen die meisten Besucher nach 15 Uhr, als der Regen nachließ und der Himmel wieder zum gemütlichen Beisammensitzen einlud. Mit Kaffee, Kuchen, Apfelwein und Wasser war für das leibliche Wohl gesorgt.

Die rund vierstündige Veranstaltung könnte also langfristig das schöne Denkmal, das „Backes“, und wortwörtlich Geschichte wieder aufleben lassen. Die Stimmung war auf jeden Fall sowohl beim Heimat- und Geschichtsverein, als auch bei den Besuchern bestens und das Interesse an dem denkmalgeschützten Gebäude ist alles andere, als „ausgeglüht“.JS

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