24-Stunden-Zugang per App oder Filiale mit freundlichem Service

Alexander Simon testet die App-gesteuerte Packstation am Bahnhof mit Daria Turcaso und Gabriele Schulz (v.re.). bpa

Alexander Simon testet die App-gesteuerte Packstation am Bahnhof mit Daria Turcaso und Gabriele Schulz (v.re.). bpa

Die drei Postfilialen in Eppstein in den Räumen des Supermarktes in der Staufenstraße, im Kiosk der Familie Can in der Hauptstraße und in der Wiesbadener Straße, sind während ihrer Öffnungszeiten wichtige Anlaufstellen für Postkunden.

Zunehmend setzt die Post jedoch auf Post- und Packstationen ohne stationäres Personal. Am Montag nahm die Post eine neue, App-gesteuerte Packstation mit 50 Paketfächern am Stadtbahnhof in Betrieb.

Eine Poststation mit erweiterten Funktionen wie den Verkauf von Briefmarken gibt es bereits seit 2023 in Bremthal, eine Packstation für Paketservice mit digitalem Service betreibt die Post in der Lorsbacher Straße. Für deren Service-Display benötige die Post noch eine Stromverbindung, erläuterte Gabriele Schulz, Regionale Politikbeauftragte von DHL. Die Packstation am Bahnhof dagegen ist au­tark und wird per Solarpanel mit Strom versorgt.

Vor über zehn Jahren stellte die Stadt den Antrag bei der Post, an zentraler Stelle am Bahnhof eine Paketstation aufzustellen. Die Idee, erinnert sich Bürgermeister Alexander Simon, gehe auf eine Initiative der FDP zurück. Jahrelang ist nichts passiert. Inzwischen gibt es neben der gut besuchten Filiale in Vockenhausen die ebenfalls verkehrsgünstig gelegene Filiale im 2018 eröffneten Edeka-Markt in der Staufenstraße.

Um ein Paket an der Packstation am Bahnhof zu versenden oder abzuholen, müssen Kunden und Kundinnen sich die Post- und DHL-App auf ihr Smartphone herunterladen. Denn die Packstation hat, anders als klassische Packstationen, kein Display. Die Kunden bedienen sie ausschließlich per Smartphone. Bürgermeister Alexander Simon machte den Praxistest und lieferte gleich zwei Pakete mit von DHL gespendeten Spielen und Büchern an die städtische Kita am Vogelgesang und an die Stadtbücherei per DHL-App ein. Simon: „Vor allem für Pendler bietet die neue Packstation 131 die Möglichkeit, sich Pakete direkt dorthin schicken zu lassen, um sie auch außerhalb normaler Öffnungszeiten abzuholen.“ Das Abholen der Sendungen erwies sich für Zusteller Michael Geißer an diesem Tag als deutlich aufwändiger als das Einliefern: Die WLAN-Verbindung war wetterbedingt schlecht. Den Aufkleber für die Rücksendung einer Warenlieferung musste er mangels Tresen auf dem Boden kniend anbringen.

Rund 2500 Menschen passieren laut Simon täglich den Bahnhofsvorplatz, diesen Bahnkunden biete die neue Station die Möglichkeit, ihr Paket auf dem Weg zur Arbeit einzuliefern oder nach der Arbeit abzuholen. Sie seien die vorrangige Zielgruppe, versicherte DHL-Teamleiterin Daria Torcaso. Die Paketablage beim Nachbarn oder in der Wunschfiliale werde davon nicht berührt. Wenn die Filialen allerdings ausgelastet seien, etwa um die Weihnachtszeit, dann nutzen Zusteller auch die nahe gelegenen Packstationen.

Gülnaz Can von der Postfiliale in der Hauptstraße 97 versteht die neue Packstation als ernsthafte Konkurrenz. „Seitdem die neue Station am Bahnhof Mitte Dezember in Betrieb gegangen ist, haben wir sofort einen Rückgang bei den Paketannahmen um gut 30 Prozent festgestellt“, sagt sie. Seit fast 30 Jahren betreiben sie und ihr Mann Murat ihren Kiosk mit Änderungsschneiderei, Reinigungsservice, Damenbekleidung und Accessoires und seit fast 25 Jahren eine Postfiliale. Gerade habe sie die jährliche Prüfung bei DHL und Post absolviert, berichtet Gülnaz Can und zeigt stolz ihr Gold-Zertifikat. Kunden und Kundinnen schätzen die freundlichen Gespräche an der Ladentheke; das bestätigen Sabine Wolter und Irmtraud Roßmell, die gerade vorbeikommen. Wer Zeit hat, lässt sich dabei einen Kaffee oder Espresso schmecken.

Wer die Filiale in der Hauptstraße nicht als Wunschfiliale angibt, müsse damit rechnen, dass der Postzusteller ein nicht zugestelltes Paket zum Abholen in der Packstation am Bahnhof deponiert, befürchtet Can. Da die Post keine Pauschale berechne, sondern pro Paket bezahlt, wozu auch die zahlreichen Retouren zählen, rechne sich das am Ende für die Post, wenn sie die Filialen ausspart. Dem widerspricht Torcaso: „Grundsätzlich sollen die Zusteller die für die Kunden bequemste Lösung wählen, also die nächst gelegene Filiale oder Packstation.“ Wer die Zustellung per App-Station ausschließen will, muss allerdings ausdrücklich seinen Wunschabgabeort angeben.bpa

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