Damit der Übergang möglichst reibungslos funktioniert, informierten Stadt und Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV) mit dem Betreiber, Main-Taunus-Taxi aus Hattersheim, am Freitag auf dem Gottfriedplatz, darüber, was sich künftig ändert. Für viele werde das neue Angebot dank der Digitalisierung leichter nutzbar und vermutlich sogar besser, ist Bürgermeister Alexander Simon überzeugt: Über eine App lasse sich der Shuttle-Bus künftig bequem von unterwegs ordern und sogar der aktuelle Standort des Fahrzeuges ermitteln. Die acht Colibri-Fahrzeuge in Hofheim fahren als Elektro-Autos emissionsfrei und ohne Fahrplan flexibel nach Bedarf. Dank der App-Registrierung seien auch die Fahrgäste und ihre Standorte für den Fahrer sichtbar. Start und Ziele könnten aus über 100 virtuellen Haltepunkten im gesamten Stadtgebiet ausgewählt werden.
Voraussetzung für die Nutzung des neuen Colibri-Busses sei eine Registrierung: entweder per Handy-App oder, für diejenigen, die den Colibri-Shuttle lieber herkömmlich per Telefon ordern möchten, mit einer einmaligen persönlichen Registrierung in der RMV-Zentrale in Hofheim oder nach Terminvereinbarung im Bürgerbüro am Stadtbahnhof. Dann kann der Bus, wie der Bürgerbus, auch künftig telefonisch bestellt und bei Fahrtantritt mit Karte beim Fahrer bezahlt werden. Dem MTV sei bewusst, dass viele der 600 Bürgerbuskunden in Eppstein ältere Menschen seien, die den telefonischen Service schätzen.
Auch die flexiblen Haltestellen an vielen verschieden Standorten in Eppstein werden beibehalten – „bei Bedarf kommen eher noch weitere Haltepunkte hinzu“, betonte Roland Schmidt, Geschäftsführer der MTV. Colibri ist Teil eines Verbundprojektes mit zehn Partnern und wird vom Bund gefördert. Ziel sei es, Menschen im ländlichen und suburbanen Raum besser an den ÖPNV anzubinden.
Damit es schon zu Beginn zu möglichst wenigen Fehlfahrten kommt, will Taxi-Betreiber Umut Ucar seine Fahrer vorher auf Rundfahrt durch Eppstein schicken: „Wir haben sehr erfahrenes Personal. Trotzdem sollen sie vorab die Besonderheiten der Burgstadt kennenlernen“, versicherte Ucar. Fünf bis sechs Mitarbeiter sollen in Eppstein fahren. Mindestens ein Fahrzeug werde in Eppstein stehen, um lange Wartezeit zu vermeiden. Bei Buchung mit der App können Kunden die Uhrzeit direkt auswählen. Wartezeiten gebe es dann keine mehr, sagt der Bürgermeister. In der Regel werde die Wartezeit weniger als 30 Minuten betragen, ist er überzeugt. Wenn ein Fahrzeug frei ist, könne es dann schon nach wenigen Minuten da sein.
Die Fahrer seien angehalten, beim Einladen von Koffern oder Rollatoren zu helfen. In Hofheim werde das Personal wegen seiner Hilfsbereitschaft sehr geschätzt, heißt es in der Pressemitteilung des MTV.
Die Betriebszeit in Eppstein orientiert sich an den Erfahrungen von 20 Jahren Bürgerbus, deshalb fährt auch der neue Elektrobus künftig täglich von 9 bis 23 Uhr. Für Inhaber einer RMV-Karte oder einer Bahn-Card fällt der Grundpreis weg, sie zahlen einen Komfortaufschlag und einen Arbeitspreis von 10 Cent pro Kilometer – ab dem dritten Kilometer. Schwerbehinderte mit Ausweis, Kinder unter sechs Jahre in Begleitung von Erwachsenen und uniformierte Polizeiangehörige zahlen nichts.
In Hofheim habe sich der Colibri-Shuttle seit seiner Einführung im Sommer 2022 gut bewährt, führte Schmidt aus. 2500 Menschen nutzen ihn, über 90 Prozent seien per App registriert. Die aktuelle App laufe jedoch zum Jahresende aus, die neue App startet erst Anfang Januar und kann deshalb nicht vorab heruntergeladen werden. Weitere Infos gibt es dazu unter mtv-ondemand.de/eppstein.
Auch wenn es dadurch Anfangs zu Problemen kommen könne, ist Schmidt davon überzeugt, das On-Demand-Shuttle habe Zukunft, nicht nur als Transportmittel innerhalb des Stadtgebiets. Langfristig rechnet er damit, dass solche On-Demand-Verkehre vor allem auf dem Land flächendeckend fahren.bpa
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