Für 92 Prozent der Menschen hierzulande ist die freie Presse eine wesentliche Grundlage der Demokratie. Das zeigt eine aktuelle Onlineumfrage des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV). Die ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft befragte dazu im März und April 2250 deutschsprachige Personen ab 16 Jahren mit Internetzugang.
Aber der Anteil derjenigen, die Bedrohungen für die Presse sehen, wächst. Waren es vor fünf Jahren noch 39 Prozent der Deutschen, bejaht inzwischen fast die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent), dass die freie Presse gefährdet ist.
Gefragt nach den wichtigsten Medien für die freie Meinungsbildung, zeigt sich die große Bedeutung von professionellem Journalismus. Für 76 Prozent der Deutschen sind die Zeitungen mit ihren digitalen und gedruckten Angeboten dafür unverzichtbar. Sie rangieren, zusammen mit Fernsehen und Radio unter den Top 3 der relevantesten Medien.
Auch junge Menschen attestieren den Zeitungen diesen hohen Stellenwert: Drei Viertel der unter 30-Jährigen finden Zeitungen unverzichtbar für die freie Meinungsbildung. Auch wenn soziale Netzwerke oder Video-Plattformen gerne und viel genutzt werden – als verlässliche Informations-Quelle haben die klassischen redaktionellen Medien die Nase vorn.
Trotz dieser ermutigenden Ergebnisse ist Pressefreiheit auch nach 75 Jahren Grundgesetz und Bundesrepublik Deutschland keine Selbstverständlichkeit, auch gibt es keine Garantie auf Qualitätsjournalismus. Trotz aller Sorgfalt gibt es auch in den klassischen Medien schlechte oder falsche Berichterstattung, werden wichtige Themen nicht aufgegriffen. Sachliche Kritik ist deshalb notwendig. Dennoch: Nachrichtenmedien garantieren geprüfte Informationen. Ihre Redaktionen übernehmen die volle Verantwortung für ihre Veröffentlichungen. Im Gegensatz dazu stehen Desinformation und Hassrede, wie sie auf sogenannten sozialen Plattformen nach wie vor ungefiltert und ungeprüft verbreitet werden. Umso wichtiger ist es, dass die Presse geschützt wird. Vor physischen Angriffen auf Journalisten genauso wie vor gezielter Abwertung aus dem populistischen Lager der Pressefeinde. Denn eines hat die Geschichte bisher gezeigt: Ohne Pressefreiheit gibt es keine Freiheit.
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